Totale Sonnenfinsternis

Einige werden es vielleicht schon mitbekommen haben: Am 20.03.2015 findet eine Sonnenfinsternis statt. Da dieses Ereignis nicht besonders häufig auftritt, ist es jedes Mal eine spannende Sache.

Sonnenfinsternis am 20.03.2015

Am 20.03.2015 ist es wieder so weit: Es ist eine Sonnenfinsternis in Deutschland zu beobachen. Die Sonnenfinsternis beginnt im Nordatlantik etwa 700 Kilometer südlich von Grönland. Der Kernschatten verläuft dann nach Nordosten und zieht an Ostisland in etwa 70 Kilometern vorbei. Dabei überquert der Kernschatten die Färöer-Inseln.

Die wichtigsten Daten und Fakten zur Sonnenfinsternis

  • Freitag, 20.03.2015
  • Maximum um ca. 09:45 Uhr UTC (10:45 Uhr in Deutschland)
  • In Deutschland als partielle Sonnenfinsternis sichtbar
  • In Deutschland Abschwächung des Tageslichts sichtbar

Quelle: http://www.sofi2015.de/

Sonnenfinsternis in Hamburg

Die Sonnenfinsternis wird in Hamburg als partielle Sonnenfinsternis wahrnehmbar sein. An diesem Tag geht die Sonne um 6:24 Uhr auf und um 18:32 Uhr wieder unter. Die Sonnenfinsternis wird um ca. 10:45 ihr Maximum erreichen. Als Gesamtdauer werden ca. 2 Minuten und 46 Sekunden genannt.

UPDATE: Die Sonnenfinsternis ist ca. von 9.30 Uhr bis 11:45 Uhr in Deutschland  zu sehen. Ihr Maximum wird um ca. 10.30 Uhr erreicht und verdeckt ca. 80% der Sonne. (Quelle: http://www.derwesten.de/politik/haertetest-fuer-die-stromnetze-id10397915.html)

Wetter am 20.03.2015

Das Wetter hat großen Einfluss darauf, ob wir eine Sonnenfinsternis in Hamburg beobachten können. Der Hamburger macht sich ja im März eigentlich auch nicht so große Hoffnungen, einen freien Himmel zu sehen.

Wenn wir es aber ein wenig wissenschaftlicher angehen, kann man Vergleichswerte aus der Wetteraufzeichnung, die eventuell ein wenig Hoffnung macht.

Durchschnittswetter in Hamburg im März

  • Durschnittliche Sonnenscheindauer: 3,4 Stunden
  • Tage mit Niederschlag > 1 mm: 11 Tage
  • Niederschlagsmenge: 56 mm
  • Temperaturen: zwischen 0,4° C (mittleres Minimum) und 7,4° C (mittleres Maximum)

Quelle: http://www.wetter.de/klima/europa/deutschland/hamburg-s101470/maerz.html

Sonnenfinsternis fotografieren

Gefahrenhinweise

Sicherheit geht vor. Deshalb möchten wir zunächst auf ein paar Gefahren hinweisen. Wir sind auch keine Ärzte oder Kamera-Ingenieure, weshalb diese Auflistung nur als gut gemeinter Ratschlag zu werten ist.

Es ist leider nicht ungefährlich eine Sonnenfinsternis zu fotografieren. Sicherheitshalber solltet ihr euch nochmal mit einem Experten in Verbindung setzen.

Man sollte nicht direkt in der Sonne schauen (auch nicht durch die Kamera direkt in die Sonne). Das kann zu schweren Augenverletzungen oder sogar zur Erblindung führen.

Eine Ausnahme bilden Kameras, bei denen man keinen optischen Sucher hat. Hier reicht der Bildsensor das Bild der Sonne nur digital über ein Display an das Auge weiter. Das Display zeigt dann nur die maximale Helligkeit, die es darstellen kann.

Auch wenn dies ungefährlich erscheint, ist hier aber auch Vorsicht geboten. Man kann durch die direkte Sonneneinstrahlung durch das Objektiv Schäden an der Kamera verursachen und ausversehen in die Sonne blicken und damit das Auge verletzen.

Eine Sonnenbrille mit UV-Filter kann helfen, bietet aber unter Umständen auch keinen effektiven Schutz.

Die Gefahren sind nicht abschließend und ihr solltet ggf. das Kamerahandbuch bezüglich der Technik oder einen Arzt wegen der Sonneneinstrahlung ins Auge konsultieren.

UPDATE2:
Die aktuelle c’t digitale Fotografie (Ausgabe 02/15) weist darauf hin, dass zum Schutz von Kamera und Auge ein Sonnenfilter dringend empfohlen wird. Ansonsten kann die Kamera (insbesondere bei Tele-Objektiven) großen Schaden nehmen oder die Augen erblinden. Günstig zu haben ist Filterfolie unter dem Produktnamen „AstroSolar“ für rund EUR 25.

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Fotos von der Sonnenfinsternis

Wenn man die Gefahren so weit abgeschätzt hat, kann man die Sonne fotografieren. Um sie möglichst groß auf das Bild zu bringen, lohnt sich ein Tele-Objektiv. Ein Stativ ist auch von Vorteil. Allerdings muss beachtet werden, dass sich die Erde bewegt und damit die eingestellte Kamera-Position möglicherweise beim Eintreten der Sonnenfinsternis bereits falsch ist. Daher muss man es kurz vorher nochmal kontrollieren.

Wenn man weitwinkliger fotografiert, sollte man bedenken, dass die Sonne dann sehr klein im Bild zu sehen wäre. Es sollten vorher ein paar Testbilder für die Bildwirkung gemacht werden, um die perfekte Brennweite zu ermitteln.

Die Belichtungszeit wird relativ kurz werden (voraussichtlich um 1/200 – je nach Blende und ISO) und der ISO-Wert recht niedrig (ca. 100 bis 400). Die Blende sollte nicht zu weit geschlossen sein, weil die meisten Objektive dann dazu neigen, Sterne an Lichtquellen zu produzieren. Ein paar Testbilder vorab können bei der Bewertung helfen. Eine Empfehlung ist nur schwer auszusprechen, weil jeden Objektiv sich anders verhält. Aus Erfahrung solltet ihr mit einer großen Blendenöffnung (Offenblende) beginnen und testen, wie lange es ohne Sternbildung funktioniert. Kleiner als F8 bis F11 sollte die Blende dann aber nicht eingestellt werden.

Wer Hilfe bei Blende, ISO und Belichtungszeit braucht, kann unsere Foto-Cheatcard vielleicht gebrauchen.

Was ist eine Sonnenfinsternis

Eine Sonnenfinsternis tritt immer dann auf, wenn sich der Mond zwischen Erde und Sonne befindet. An bestimmten Orten auf der Erde wirft der Mond dann einen Schatten. Im Kern gibt es den Kernschatten. Dort ist die Totale Sonnenfinsternis zu beobachten. In den Bereichen, in denen die Sonne nur teilweise verdeckt wird, spricht man von einer partiellen Sonnenfinsternis.

Totale Sonnenfinsternis

Totale Sonnenfinsternis

Eine Sonnenfinsternis wird immer dann als totale Sonnenfinsternis bezeichnet, wenn man sich innerhalb des Kernschattens aufhält und damit die Sonne an diesem Punkt 100% vom Mond verdeckt wird. Von der Erde aus sehen Sonne und Mond etwa gleich groß aus. Deshalb wirkt es so, als wurde der Mond die Sonne vollständig verdecken. Dies hängt aber auch immer von dem Abstand zwischen Mond, Erde und Sonne ab. Wenn man die totale Sonnenfinsternis beobachten kann, wird der typsche äußerer Schein (Korona) um den Mond sichtbar.

Das letzte Mal gab es eine totale Sonnenfinsternis in Deutschland am 11.08.1999.

Partielle Sonnenfinsternis

Partielle Sonnenfinsternis

An den Orten, wo die Sonne nur teilweise verdeckt wird, spricht man von einer partiellen Sonnenfinsternis. Dort wird es dann auch nicht so dunkel.

Eigentlich spricht man global betrachtet nur dann von einer partiellen Sonnenfinsternis, wenn bei dem Ereignis die totale Sonnenfinsternis gar nicht erreicht wird. Wir meinen damit aber die partielle Sonnenfinsternis bezogen auf den Ort.

Fazit

Wenn man die Gefahren bedenkt, kann man bestimmt tolle Fotos von der Sonnenfinsternis machen. Ein Wehrmutstropfen bleibt: Leider wird man eine totale Sonnenfinsternis nur auf den Färöer-Inseln beobachten können. Da dieses Ereignis aber nicht alltäglich ist, sollte man es nicht verpassen, da es auch in Deutschland zu beobachten ist.

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Geschrieben von Daniel Peters

Daniel Peters ist Fotograf bei Hamburger Fotospots und widmet sich mit seinen Blog-Beiträgen den vielen Fotospots der norddeutschen Hansestadt. Dabei schreibt er nicht nur von Fotospots, sondern auch über Events, Foto-Touren und andere Themen, die Hamburg betreffen.

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